Andalusien ist, von den Kanarischen Inseln einmal abgesehen, die südlichste Region Spaniens. Mit 87.268 km² umfasst sie annähernd ein Fünftel Spaniens und ist fast so groß wie das benachbarte Portugal. Mit dem 3.483 m hohen Mulhacén liegt in Andalusien der höchste Berg der Iberischen Halbinsel; die fast ganzjährig schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada liegen nur 50 km von der sonnenüberfluteten, subtropischen Mittelmeerküste der Costa del Sol entfernt. Schon dieses weist auf die landschaftliche Vielfalt des spanischen Südens hin, die unter >> Natur genauer beschrieben wird.

Bucht in Nerja, Andalusien
Andalusien bietet die direkte Nachbarschaft von Strand und Bergen, wie hier in Nerja.
© Jürgen Paeger

Touristen kommen schon lange nach Andalusien: mehr als 300 Sonnentage an der Costa del Sol locken Badeurlauber an, Kulturtouristen besuchen Sevilla, Granada und Córdoba mit ihren Architekturschätzen aus 1001 Nacht. Dass man aber in Andalusien auch wandern kann, war lange weniger bekannt. Dabei ist Andalusien ein erstklassiges Wanderland. Die im Buch beschriebenen Touren führen in Natur- und Nationalparks mit einzigartigem Vogelreichtum, eröffnen phantastische Bergpanoramen und bringen den Wanderer zu einsamen Lagunen mit außergewöhnlichem Pflanzenreichtum. Sie durchqueren Kastanienhaine, Korkeichen- und Tannenwälder; verlaufen entlang forellenreicher Gebirgsbäche, in denen noch Fischotter leben und durch tiefeingeschnittene Schluchten, über denen Gänsegeier majestätisch ihre Kreise ziehen. Weitgehend unberührte mediterrane Küstenabschnitte mit reizvollen Stränden und Steilküsten am Atlantik sind ebenso Ziel wie das Hinterland der Costa del Sol. Waldreiche Gebirgsregionen kontrastieren mit halbwüstenartigen Landschaften.

Río Borosa, Sierra de Cazorla, Andalusien
Wanderweg in der Sierra de Cazorla (Tour 31 aus dem >> Wanderführer Andalusien) © Jürgen Paeger

Erwandert werden diese großartigen Landschaften auf alten Schmugglerpfaden, auf den traditionellen Verbindungswegen zwischen den Dörfern oder auf jahrhundertealten Viehtriebswegen. Diese Wege dürfen wir freilich nicht mit den Wegen vergleichen, die wir etwa in einem deutschen Mittelgebirge finden. Es sind keine geplanten Wanderwege. In den letzten Jahren wurden zwar oft Wegmarkierungen angebracht, aber "gepflegt" in unserem Sinne sind die Wege nicht. Es sind Wege in einem Land, in dem noch vor 25 Jahren die meisten Leute zu Fuß gehen mussten. Diese Schwäche ist aber zugleich auch ihre Stärke. Immer wieder kommen wir auf diesen Wegen zu Einblicken in die traditionelle Lebensweise der Bevölkerung. Wir sehen, wie weit die Menschen hier früher zu ihren Gärten gehen mussten; wir treffen Schäfer mit ihren Herden; kommen an Ruinen alter Höfe und Wassermühlen vorbei; trinken Wasser aus Wasserleitungen, die schon die Araber angelegt haben - kurz: Wir lernen ein Andalusien kennen, das wir anders niemals kennen lernen würden. Wer ein bisschen Spanisch spricht, wird unterwegs oder bei der Mittagsrast im Gasthof diese Eindrücke im Gespräch mit den freundlichen Menschen vertiefen können.

Und nebenbei - und ohne es zu merken - tragen wir sogar zum Erhalt dieser Landschaften und Wege bei. Seit auch in Andalusien nicht mehr der camino real, sondern die Landstraße die Hauptverbindung zwischen den Orten ist, drohten die Fußwege zu verfallen. Dies ist nur eins von vielen Symptomen der Auszehrung benachteiligter ländlicher Regionen. Mit einer Förderung der traditionellen Handwerke, aber auch eines naturverträglichen Tourismus versuchen die Andalusier hier gegenzusteuern. Oft genug haben wir als Urlauber zur Zerstörung der bereisten Landschaften beigetragen. Hier helfen wir ein bisschen, sie zu bewahren.

Weiter zu:

 >> Natur (Informationen zu Natur und Landschaft)

>> Essen und Trinken (Hinweise zu andalusischen Besonderheiten und Spezialitäten)

>> Wandergebiete (Beschreibung der wichtigsten Wandergebiete, Hinweise auf die im Buch beschriebenen Wanderwege und auf weitere Wandermöglichkeiten; Praktische Tipps und Hinweise zu geeigneten Ausgangsorten, Anreise, Unterkunft und zu Essen und Trinken im Wandergebiet)

>> Praktische Hinweise (Reisezeit, Ausrüstung, Tier- und Pflanzenbeobachtungen, Wanderzeiten und Orientierung)

>> Städte: Cádiz, Córdoba, Granada, Jerez de la Frontera, Málaga, Ronda

 Weblinks:

Eine Seite rund ums Olivenöl und mehr - kulinarisches und anderes - zu Andalusien; das Öl auch zum Bestellen: >> www.olivenwerkstatt.com

© Jürgen Paeger 2004–2014

 

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     Frontera
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