Reisetipps

Ausgangsorte:

Standorte für den westlichsten Bereich der andalusischen Atlantikküste zwischen Portugal und dem Nationalpark Doñana sind zum Beispiel die Badeorte Isla Christina und Punta Umbría. Isla Cristina ist ein (außer im August, wenn die Bewohner Sevillas einfallen) ruhiger Badeort mit einem wichtigen Fischereihafen; das Leben konzentriert sich um die Plaza de las Flores. Der Badeort Punta Umbría ist im Sommer Ausflugsziel für die Bewohner von Huelva und dann oft überfüllt, aber im Mai, Juni und September ein angenehmer Standort mit schönen Stränden.

Nationalpark Doñana

Das Gebiet erschließt sich am besten von Sanlúcar de Barrameda und El Rocío aus:

Sanlúcar de Barrameda liegt an der Mündung des Guadalquivir und bildet eine der Ecken des Sherry-Dreiecks Sanlúcar - El Puerto de Santa Maria - Jerez. Von hier stammt der manzanilla, die lokale Sherry-Sorte. Seine Herstellung kann in zahlreichen Bodegas verfolgt und das Endprodukt verkostet werden. Betuchte Sevillaner verbringen gerne den Sommer in Sanlúcar, vor allem die Strandpromenade Bajo de Guía mit zahlreichen Fischrestaurants zeugt davon. Lohnenswert ist auch die Altstadt Barrio Alto. Naturfreunde finden einen schönen Schirmkiefernwald am Monte Algaida und einige Salinen mit interessanter Vogelwelt.

El Rocío scheint dagegen wie ein Westerndorf: Nur die Hauptstraße ist asphaltiert, der Rest sind Sandstraßen und riesige Plätze. Zu Pfingsten treffen sich hier über eine Millionen Menschen zu Spaniens berühmtester Wallfahrt. Die Promenade von El Rocío ist aber ein fantastischer Platz für Vogelbeobachtungen, und viele Touren in den Nationalpark starten hier.

Siehe auch >> Übersichtskarte Natur- und Nationalpark Doñana.

Als Ausgangsorte zum Kennenlernen der Costa de la Luz jeseits des Nationalparks Doñana bieten sich die kleineren Orte Bolonia, Zahara de los Atunes, Barbate, Los Caños de Meca, Conil de la Frontera und das Surfer-Mekka Tarifa an; wer nicht direkt an die Küste möchte, findet mit Vejer de la Frontera einen attraktiven Standort im Hinterland.

Bolonia besteht eigentlich nur aus ein paar Häusern an einer traumhaften Bucht. Direkt nebenan liegen die Ruinen der Römerstadt Baelo Claudio, die besichtigt werden kann. Zahara de los Atunes ist wegen seines langen, schönen Strandes auch ein beliebter Badeort (wobei sich der Andrang an der Costa de la Luz im Vergleich zur Costa del Sol wegen der unberechenbare Winde sehr in Grenzen hält), Barbate ist dagegen wenig touristisch - die Stadt ist in erster Linie ein Thunfischhafen. Hier wird der Thunfisch noch auf die althergebrachte Art eingekreist und von Hand getötet.

Barbate ist keine touristische Schönheit, aber eine über 3.000 Jahre alte Tradition verbindet die Stadt mit phönizischen, griechischen und römischen Fischern hier: Der Thunfischfang mit der Almadraba. >> mehr

Los Caños de Meca war einst ein Zentrum für Aussteiger und zieht auch heute noch ein eher junges Publikum an, darunter viele Sevillanos. Conil de la Frontera ist der größte dieser Orte (aber kein großer Ort) und besitzt ein vergleichsweise internationales Flair. Schöner, weitläufiger Strand.

Foto des Paseo de la Alameda in Tarifa
Restaurantterrasse auf dem Paseo de la Alameda in Tarifa. Die Stadt eignet sich nicht nur als Ausgangsort für die Costa de la Luz, sondern bietet auch Zugang zu den Wanderwegen im Süden des Wandergebietes >> Los Alcornocales. Foto: Jürgen Paeger.

Tarifa, eine kleine Stadt, deren Altstadt von der maurischen Stadtmauer umgeben ist, wurde Mitte der 80er Jahre von Windsurfern entdeckt und heute gelten die Strände mit Diamond Head auf Hawaii und Fuerteventura zu den drei weltbesten. Die Altstadt und die Mauer lohnen einen Besuch, ebenso wie die Kirche San Mateo und das Castillo de Guzmán el Bueno. Dieses wurde 960 von Abd-ar-Rahman III auf den Ruinen einer römischen Burg erbaut, heute ist es als Castillo de Guzmán bekannt, da der maurische Verteidiger während einer Belagerung durch die Christen Ende des 13. Jh. lieber seinen von den Christen als Geisel genommenen Sohn sterben ließ als die Stadt auszuliefern. Vom Castillo hat man außerdem eine schönen Blick auf die Altstadt und nach Afrika mit dem Rif-Gebirge. Von dem netten kleinen Plaza de Santa María hinter dem Schloß führt die Calle de la Amargura zu einem weiteren schönen Aussichtspunkt.

Vejer de la Frontera liegt spektakulär auf einem Hügel, und gilt als eine der schönsten Städtchen Spaniens: blendend weiße Gassen führen immer wieder zu weiten Ausblicken auf das Umland und zum Meer. Die Altstadt umgibt ein Castillo, das auf maurischen Grundlagen erbaut wurde.

>> siehe auch: Cádiz, Jerez de la Frontera

Anreise:

Wer speziell an die Costa de la Luz will, kann oftmals günstige Flüge nach >> Jerez de la Frontera oder Sevilla finden. Von Jerez ist es ein Katzensprung nach Sanlúcar de Barrameda (Nationalpark Doñana) und die westliche Costa de la Luz von Cádiz bis Algeciras; die östliche Costa de la Luz mit dem Nationalpark Doñana (El Rocío) wird von Sevilla aus über die (gebührenpflichtige) Autobahn Sevilla - Huelva (A-49) erschlossen, dort Abfahrt 48 -> A-483 über Almonte nach El Rocío. (Busse ab Sevilla, Busbahnhof Plaza de Armas).

Die westliche Costa de la Luz (Algeciras bis Cádiz) ist von der >> Costa del Sol über die N 340 zu erreichen, oder von Sevilla aus über die (gebührenpflichtige) A-4 Sevilla - Cádiz (kostenfrei ist die alte N-IV). Von Tarifa Richtung Cádiz kommt der Abzweig nach Bolonia nach 15 km, nach Zahara nach 30 km, nach Barbate nach 50 km (bei Vejer de la Frontera) und nach Conil nach 65 km. Sanlúcar de Barrameda: über die oben genannte Autobahn Richtung Cádiz, Abzweig 44 (A-471) nach Sanlucar de Barrameda. Busse fahren ab Algeciras/Tarifa oder Cádiz; nach Sanlúcar de Barrameda/El Rocio auch ab Sevilla. Nach Bolonia fahren Busse ab Tarifa.

Unterkunft:

Isla Cristina: Am Strand Playa Central empfiehlt sich das angenehme Hotel Sol y Mar, Tel. 959 332050; preiswertere Optionen in der Innenstadt sind das Hostal Gran Vía, Tel. 959 330794, Gran Vía 10 und das Hotel Brisamar, Tel. 959 331130, 29 de Julio 87.

Punta Umbría: Das Hotelangebot ist riesig, im Sommer sind aber oft dennoch alle Häuser ausgebucht. Eine empfehlenswerte Mittelklassepension am Strand ist die Pension Playa, Tel. 959 310112, Avenida del Océano 95 - 97.

Nationalpark Doñana

Im Nationalpark gibt mittlerweile zahlreiche Unterkünfte, hier nur einige Tipps für die empfohlenen Standorte Sanlúcar de Barrameda und El Rocío:

Sanlucar de Barrameda: Im Sommer unbedingt vorab reservieren! Preiswerte Unterkünfte sind rar, aber Privatunterkünfte (Liste in der Touristeninformation, Tel. 956 36 61 10) verfügbar. Zwei schöne kleine Hotels in typisch andalusischen Häusern sind Hotel Los Helechos, Tel. 956 36 13 49, www.hotelloshelechos.com und die Posada del Palacio, Tel. 956 36 48 40.

El Rocío: Angenehme Unterkünfte sind die *P Isidro, Avda. de los Ánsares 59. Tel. (959) 44 22 42 und direkt hinter der Promende (und mit uralten Acebuches – wilden Olivenbäumen – vor dem Haus) das **H Toruño, Plaza del Acebuchal 22. Tel. (959) 44 26 26, beide mit guten Restaurants. Ebenfalls gut: La Fonda del Rocio, Calle Sacrificio 34, Tel. (959) 44 23 76, www.lafondadelrocio.es.

Bolonia: Hostal La Hormiga Voladora, c/ El Lentiscal 15, Tel. 956 68 85 62 und Hostal Lola, c/ El Lentiscal 26, Tel. 956 68 85 36, www.hostallola.com.

Zahara de los Atunes: Hostal Monte Mar (Tel. 956 43 90 47): die beste der preiswerten Unterkünfte, direkt am Strand gelegen. Hotel Gran Sol (Tel. 956 43 93 01, www.gransolhotel.com): ausgezeichnetes Strandhotel.

Barbate: Hostal Trafalgar. Wer Strandunterkünfte sucht, geht besser nach Los Caños de Meca oder Conil de la Frontera. Außerhalb des Ortes liegt das schöne El Palomar de la Breña, Tel 956 435003, www.palomardelabrena.com, mit einem nicht mehr genutzten Taubenschlag, der einst 8.000 Tauben enthielt: So hielten die Spanier in vortechnischen Zeiten Kontakt mit den Schiffen ihrer Flotte.

Los Caños de Meca: Der Ort ist relativ teuer, empfehlenswert sind Hotel Madreselva (Tel. 956 43 72 29) und Hotel Fortuna (Tel. 956 43 70 75, www.hotelfortuna.net an der Avenida Trafalgar und die Venta Zahora (Tel. 956 23 28 68) in einer Wohnsiedlung vor Los Caños.

Conil de la Frontera: Zahlreiche Hotels und Hostals, preiswert rund um die Plaza de España, etwas teurer am Strand (z.B. Hotel Sonrisa del Mar, Tel. 956 44 27 14 oder Hotel Oasis, Tel. 956 44 21 59, beide bieten Zimmer mit Balkon und Meeresblick).

Tarifa: Zahlreiche Hotels und Hostals, aber bei Windsurfer-Treffen und im August kann es auch schon mal schwierig sein, noch einen Platz zu finden. Empfehlenswert sind die günstige Pensión Correo, c/Coronel Moscardó 8 (im Herzen der Altstadt gegenüber der Post), Tel. 956 680206, www.pensioncorreo.com, die Hostals Alameda (Paseo de la Alameda 4, Tel. 956 681181, http://www.hostalalameda.com, mit Meerblick und gutem Restaurant), La Calzada (c/Justino Pertiñez 7, Tel. 956 680366, www.hostallacalzada.com, in der Altstadt) und Villanueva (Avda. Andalucía 11, Tel. 956 684149, in der nördlichen Stadtmauer. Etwas gehobenere Ansprüche erfüllt das Hotel Misiana, ebenfalls im Herzen der Altstadt (Tel. 956 62 70 83, >> www.misiana.com). Die Betreiber führen auch das benachbarte Casa Blanco (>> www.casablanco.es) sowie das Casa de la Favorita (>> www.lacasadelafavorita.com). Ebenfalls schön: Das Boutiquehotel Posada La Sacristía, Tel. 956 681 759, www.lasacristia.net).

Zwei traumhafte Hotels finden sich einige Kilometer außerhalb der Stadt an der Küste: das Hurricane Hotel (N-340 7 km in Richtung Cádiz, ausgeschildert), Tel. 956 684919, www.hotelhurricane.com und das günstigere 100% Fun (beim Kilometerstein 76), Tel. 956 680330, www.tarifa.net/100fun (lassen Sie sich nicht von der Straße abschrecken, einmal im Hotel, ist sie vergessen).

In Vejer de la Frontera empfehlen sich die preiswerte Pensión Santa Rosa, c/San Filmo 14, Tel. 956 447592, das Casablanca, c/Canalejas 8, Tel. 956 447569, www.andaluciacasablanca.com (beide mit einer Dachterrasse mit Blick auf Stadt, Umland und das Meer), das Hotel Convento de San Francisco, La Plazuela, Tel. 956 451001 (ein ehemaliges Konvent; zum Hotel gehört auch ein gutes Restaurant) und das kleine, aber feine Escondrijo, Callejón Oscuro 3, Tel. 956 447438, www.escondrijo.com (nur 4 Zimmer in einem arabisch inspiriertem Haus).

Außerhalb der Stadt bieten sich der Cortijo Barranco (Tel. 956 231402, www.cortijobarranco.com), eine ehemalige Ölmühle, und das Méson de la Molinera (Tel. 956 708002, www.mesondelamolinera.com) am Stausee von Arcos an.

Essen & Trinken:

Spezialitäten sind hier natürlich Fisch und Meeresfrüchte, am Coto de Doñana vor allem die camarones aus der Mündung des Guadalquivir.

Isla Cristina: Beliebt und gut sind das Restaurante Acosta an der Plaza de las Flores und das nahegelegene Restaurante Reyes; an der zum Strand führenden Carretera de la Playa findet sich das hervorragende Casa Rufino; in der Nähe des Hafens das ebenso gute Hermanos Moreno (Avenida Padre Miravent 39).

Punta Umbría: Zahlreiche gute Restaurants, örtliche Spezialität sind corvina (Meerrabe oder Rabenfisch) und Meeresfrüchte.

El Rocío: Die Pension Isidro und das Hotel Toruño (im Speisesaal mit Marisma-Blick) haben beide gute Restaurants. Weitere gute Restaurant sind das Juan Camisa (Bar La Gamba) mit guten Fisch-, Meeresfrucht- und Fleischgerichten in andalusischer Bar-Atmosphäre sowie das schickere La Choza (Aires de Doñana) mit ebenfalls guter Küche und Blick auf die Marisma (am besten bei Sonnenuntergang ...).

Sanlucar de Barrameda: Hervorragende Fischrestaurants an der Strandpromenade Bajo de Guía; zu den besten gehören Casa Bigote, Tel. 956 36 26 96 und El Mirador de Doñana, Tel. 956 36 42 05.

Bolonia: frischen Fisch im Sommer an den Strandbars, oder im Restaurant Las Rejas, dem besten im Ort.

Zahara de los Atunes: Marisquería Porfirio, Casa Juanito: exzellente Meeresfrüchte; gutes Restaurant im Hotel Gran Sol.

Barbate: Restaurante Torres, Avenida Atlántico und Restaurante Campero, Avenida de la Constitución, local 5c (Tipp: in Barbate natürlich Thunfisch, z.B. morillo oder ventresca de atún - zwei besonders leckere Abschnitte vom Thunfisch).

Los Caños de Meca: Zahlreiche Restaurants, lokale Spezialitäten bietet die Venta Curro (nahe dem Hostal Venta Zahora), am Stand: El Caña.

Conil de la Frontera: Zahlreiche gute Fisch- und Meeresfruchtrestaurants (die lokale Spezialität sind ortiguillas, gebratene Seeanemonen), Tipps für den Start: Avenida de la Playa: La Bahia und Casa Manolo, Playa de la Fontanilla: Francisco und La Fontanilla; Restaurante El Palmeral.

Foto des Angebots einer Tapas-Bar in Tarifa
Angebot einer Tapas-Bar in Tarifa. Foto: Jürgen Paeger.

Tarifa: Gute Tapas gibt es u.a. in den Bars El Francés und Morilla in der c/Sancho IV el Bravo, in der Bar Almedina (c(Almedina) sowie im La Garrocha, c/Guzmán El Bueno. Im Morilla (Tipp: hier gibt es die lokale Spezialität urta, Rotbandbrasse) und im La Garrocha kann man auch gut essen; das Restaurant des Hostals Alameda ist ebenfalls ordentlich. Gutes Fleisch gibt es im Casa Juan Luis, c/San Francisco 15. Wer sich von der Nähe Afrikas inspiriert fühlt, kann andalusische Küche mit maurischem Einschlag im sehr guten Mandragora, c/Independencia, probieren. Außerhalb der Stadt bietet das Mesón de Sancho, an der Straße nach Algeciras (6 km außerhalb), Tel. 956 684900, und das Restaurant des Hurricane Hotels (s.o.) gute Küche. Letzteres ist nur abends geöffnet; mittags gibt es in der Saison einen chiringuito, eine Strandbar mit Küche (dem Weg links am Hotel vorbei folgen).

In Vejer de la Frontera finden sich einige gute Restaurants; ein gutes einfaches Restaurant ist La Posada (im gleichnamigen Hostal), und in der mittleren Preislage empfehlen sich das El Refectorium (zum Hotel Convento de San Francisco gehörend, lokale Küche) und das Trafalgar an der Plaza de España 31: frische Salate, gutes Fleisch und ausgezeichnete Meeresfrüchte. Gute Küche bietet auch die Venta Pinto in La Barca de Vejer an der Zufahrtsstraße zur Stadt – und auf der Terrasse kann man sogar in einer Höhle essen.

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© Jürgen Paeger 2004–2019