Die Costa del Sol, Andalusiens Hauptanziehungspunkt für all diejenigen, die in erster Linie Sonne und Strände suchen, bietet in ihrem Hinterland auch attraktive Wanderziele. Unübersehbar sind die Küstengebirge, die oft dicht an die Strände heranreichen und manchen Städten (etwa Marbella) ihre schöne Lage verschaffen. Zu den wichtigsten Gebirgen gehören die Sierra Crestellina und die Sierra Bermeja nördlich von Estepona, die Sierra Blanca hinter Marbella, die Sierra de Mijas nördlich von Fuengirola und Torremolinos, die Montes de Málaga bei Málaga, sowie die Sierra de Tejeda und die Sierra de Almijara in der Axarquia, dem Ostteil der Costa del Sol nördlich von Nerja.

Blick von der Venta Pradillos auf das Mittelmeer, Costa del Sol
Einsame Berge im Hinterland der Costa del Sol mit Aussicht auf das Mittelmeer: Wandergebiet Costa del Sol (hier: Aussicht von der Venta Pradillos [Tour 16 im Wanderführer, >> Wanderungen an der Costa del Sol]. © Jürgen Paeger

Die Nachbarschaft zum Meer macht diese Berge und Wanderungen in ihnen besonders reizvoll: Aussichten auf die Küste, auf das Mittelmeer und oft sogar bis nach Afrika belohnen für die Mühen des Aufstiegs. Doch nicht nur die großen Panoramen, auch die Details sind bemerkenswert. In vielen dieser Gebirge finden wir eine interessante Tier- und Pflanzenwelt und Spuren maurischer Besiedlung. Und schließlich ist es auch ein reizvoller Kontrast, vom Rummel der Küste in die Einsamkeit der Berge einzutauchen. In unmittelbarer Nähe liegen zudem weitere Wandergebiete, etwa der Naturpark >> Los Alcornocales ganz im Westen und das Gebirgsland von Ronda mit den Wandergebieten >> Tal des Río Genal und >> Sierra de las Nieves.

Gebirge

Die nordwestlich der Stadt Estepona gelegene Sierra Crestellina könnte man auch als den südlichsten Ausläufer des Berglands von Ronda ansehen. Sie erreicht 943 m Höhe (Cerro de las Chapas) und ist ökologisch so etwas wie die kleine Schwester der (geologisch sehr anderen) Sierra Bermeja, die nördlich von Estepona liegt. Beide fangen feuchte Winde vom Atlantik ab, die die Voraussetzung für eine reiche Pflanzenwelt sind, u.a. sind hier Igeltannenwälder zu finden. Die Sierra Bermeja ist durch Peridotitgestein rot gefärbt - daher auch der Name “rotes Gebirge”. Sie erreicht 1.450 m Höhe (Los Reales).

Die Sierra Blanca bildet das spektakuläre Hinterland von Marbella. Der Name bedeutet “weißes Gebirge”, was vom anstehenden Marmorgestein herrührt. Der höchste Gipfel ist mit 1.275 m der Cerro Lastonar, das Bild von der Küste wird jedoch von der Concha (1.215 m) beherrscht. Andere auffällige Gipfel sind der Cruz de Juanar (1.181 m) und der Cerro del Puerto de Marbella (1.087 m). Im Westen des Gebietes fließt der Río Verde, Ziel von Wandertouren von Istán aus.

Die Sierra de Mijas nördlich von Fuengirola und Torremolinos erreicht 1.150 m Höhe (Pico Mijas) und bietet schöne Ausblicke auf die Küste. In dem Kalkgestein sind teils tiefe Schluchten eingeschnitten.

Die Montes de Málaga sind ein nördlich der Stadt Málaga gelegenes Mittelgebirge, das 1.031 m Höhe erreicht. Nachdem die Stadt Málaga nach Abholzungen in den vergangenen Jahrhunderten unter Überschwemmungen litt, wurden hier Kiefern angepflanzt, so dass das Gebiet heute überwiegend bewaldet ist. Seit 1989 ist das Gebiet als Naturpark geschützt.

Die Sierras de Tejeda, Almijara und Alhama liegen im nördlich der östlichen Costa del Sol, nördlich der Ort Vélez-Málaga und Nerja. Dieses helle, 2.068 m (Maroma) Höhe erreichende Kalksteingebirge ist seit 1999 als Naturpark ausgewiesen und bietet eine einzigarte Pflanzenwelt, da sich hier Hochgebirge und Mittelmeereinflüsse treffen. Zahlreiche Wanderwege durchziehen das Gebiet.

Weiter mit:

>> Wanderungen an der Costa del Sol

>> Praktische Reisetipps Costa del Sol (Ausgangsorte, Anreise, Übernachtung, Essen und Trinken)

>> siehe auch Málaga

© Jürgen Paeger 2004 - 2014